„Sind sie nicht zu früh hier?!“

So langsam kriege ich die Krise! Ich habe das Gefühl, alle Kunden, die ihre Fahrt vorbestellten, haben dies zum allerersten Mal getan. Jedesmal nämlich höre ich den in der Überschrift erwähnten Satz. Wenn sie das nämlich schon mehrfach getan hätten, dann wüßten sie schließlich, daß Vorbestellungen immer 15 Minuten vor der Zeit ausgelöst werden. Ein umsatzorientierter Fahrer fährt natürlich sofort hin und meldet sich an. Meistens ist der Kunde auch schon bereit und kommt heraus. Nun stehe ich also vor der Frage, ob alle bisherigen dort vorstellig gewordenen Kollegen keine umsatzorientierten waren und erst nach Erreichen der Zielzeit vorfuhren oder ob sie noch nie einem Kunden die beschriebene Vermittlungsweise erklärt haben. Sonst müßten das die Kunden ja irgendwann „gefressen“ haben.
Nun kenne ich aber die Handhabung zeitiger vermittelter Vorbestellungen seit mindestens 10 Jahren! Bin ich denn der Einzige, der dies den Leuten erklärt oder (was ich für unmöglich halte) sind die alle zu doof, sich das zu merken?!

Bitte, Leute, treibt mich nicht in den Wahnsinn!

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Über Bernd

Baujahr 1955, männlich, nicht mehr zu haben, Mechatroniker, Elektriker, Technikinformatiker und - natürlich - Taxifahrer
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4 Antworten zu „Sind sie nicht zu früh hier?!“

  1. steffen sagt:

    Beliebt ist auch der Satz ….. “ Ich habe aber erst für … bestellt!“ 😉

  2. Avatar-Foto Bernd sagt:

    … dann kommt auch noch: „Sie kommen aber früh!“, oder „Ich bin aber noch nicht fertig“, oder andere Sätzchen, die alle die Unkenntnis der Vermittlungsmodalitäten beweisen.

  3. Uwe sagt:

    Es könnte aber auch sein, daß wenn der Kunde ein Taxi für um 10 Uhr bestellt hat, er im Sinn hat auch um 10 Uhr abgeholt zu werden. Mir wäre es zu doof da zu diskutieren und in diesem Fall den Kunden als doof abzukanzeln ist ist schon grenzwertig, das gleiche gilt übrigens auch für die dauernde Nörgelei um den Spruch „es geht nicht weit“, man kann nicht bei allen Kunden eine 20jährige Erfahrung als Taxifahrer voraussetzten und wenn der Spruch kommt weiß man wenigstens, woran man ist und eine Diskussion verlängert die Fahrstrecke um keinen Millimeter sondern verkürzt nur das Trinkgeld und das wird ja von den meisten Taxlern auch als Grundvoraussetzung angesehen, daß ein Kund überhaupt im Auto platz nehmen darf. Bin mal gespannt, ob mein Kommentar gelöscht wird

    • Avatar-Foto Bernd sagt:

      Aber um Himmels Willen, lieber Uwe, warum sollte ich deinen Kommentar löschen? Er gibt mir doch Gelegenheit, dich auf den rechten Weg der Logik zurückzuführen. 😉
      Lies bitte den vorstehenden Artikel noch einmal langsam und unvorbelastet und überlege dann, wer der wirkliche Adressat meiner Ansprache ist. –
      Hast Du´s? Ganz klar: Ich klage darüber, daß offensichtlich keiner meiner Kollegen die Leute über die Vorstellungspraxis aufklärt! Ich bezeichne deshalb die Kunden keineswegs als doof, sondern als unaufgeklärt, was ja wiederum an uns liegt.
      Die Tatsache, daß ich immer sofort beim Kunden klingle, hat den Vorteil, daß dieser weiß: „Von jetzt ab kann ich einsteigen“. Dieses kommuniziere ich auch genau so. Was er dann mit der restlichen Zeit anfängt, ist sein Bier. Ich hoffe dann auch, daß er weiß, daß ab der Bestellzeit(mit Toleranzminuten) der Taxameter eingeschaltet wird. Zusätzlich gibt es einen Vorteil für Kunden, die sprichwörtlich „wie auf glühenden Kohlen sitzen“. Diese wollen dann sofort los.
      Was nun den Spruch „Es geht gar nicht weit“, angeht, so muß ich dem doch eine gewisse Sinnhaftigkeit absprechen. Stell dir mal vor, du gehst am Morgen zum Bäcker, um 4 Brötchen zu kaufen und betrittst den Laden mit dem Spruch: „Ich kauf´gar nicht viel!“. Das motiviert den Bäcker sicher sehr in seinem Beruf. Nicht deswegen, weil der Umsatz nicht hoch ist, sondern auch deshalb, weil dieser Satz kolportiert, daß der Bäcker dies bei der Bestellung nicht selbst feststellen würde! Einen wirklichen Sinn hätte der Spruch nur dann, wenn der Fahrer daraufhin sagen könnte: „OK, dann sehen sie zu, wie sie hinkommen“ und wieder abfährt. 😉
      Bei Beförderungspflicht ist das unmöglich – Genau wie der Spruch!
      Kleiner Nachsatz: Ich weiß nicht, wie das andere Fahrer sehen, was aber in diesem Falle egal ist. Da du ganz konkret auf meinem Blog gepostet hast, bitte ich dich inständig, dir diesen abgerutschten Spruch mit dem Trinkgeld sofort und dauerhaft von der Backe zu putzen.

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