Wortkünstler

Morgen nun kann ich endlich wieder in´s  Tagesgeschäft einsteigen, nachdem ich eine Woche krank war. In dieser Woche habe ich natürlich auch viel Zeit gehabt für Dinge, die mich ansonsten nicht tangieren und nur aus Langeweile genommen werden, wie z.B. das Fernsehen. Bei dieser Gelegenheit bin ich sogar beim Fußball gelandet. Das Spiel und der Ligabetrieb haben mich zwar nicht so interessiert, aber ich bin auf etwas Erstaunliches gestoßen: Wenn es darum geht, persönlichen Schaden zu vermeiden, indem man massive Beleidigungen in eine kreative Sprache hüllt, dann sind Fußballspieler ganz vorne dran. Und schließlich ist es seit jeher die deutsche Sprache, deren unterschiedlichste Facetten für mich das Salz in der Suppe sind.
Nehmen wir mal ein Beispiel: – Der Reporter fragt einen „Gelbe Karte-Sünder“: „Herr Sowieso, denken sie nicht, daß ihr mit der „Gelben“ bestraftes Foul die Qualität einer „Blutgrätsche“ hatte, für die sie eigentlich hätten Rot sehen müssen?“
Jetzt die Antwort im Hirn… – sagen wir „Kopf“ des Spielers: „Jetz´hör mir ma zu, du Sackratte! Wie kommst du auf diese bescheuerte Rot-Idee?! Das war doch gar nichts! Jede U12 spielt härter! Normalerweise müßtest du paar in die Fresse kriegen, du Hobbyjournalist! Paß bloß auf, daß ich dich nicht mal in meiner Stamm-Nachtbar erwische, dann bist du Mode!“
Und weil aber Kamera und Mikro offen sind, sagt er nur:

„Ja gut , ich mein´:“

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Über Bernd

Baujahr 1955, männlich, nicht mehr zu haben, Mechatroniker, Elektriker, Technikinformatiker und - natürlich - Taxifahrer
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