„Durch den Monsun“ oder „Durch den Wind“?

Vorgestern fuhr ich mit meiner Frau zum Einkaufen. Wir stellten das Auto auf den Parkplatz und beobachteten so mehr nebenbei einen älteren Herrn im Renault, der sehr geschäftig wirkte(falls jeder weiß, was ich meine). Im Supermarkt dann(Nein, liebe Werbefuzzies! Ich sage nicht, welcher.) bekam ich das dringende Bedürfnis, ein wenig flüssige Last loszuwerden, weshalb ich ins Auto zurückkehrte, um mir einen geeigneten Punkt auszusuchen. Aber genauso plötzlich, wie der Hunger vergeht, wenn man das Essen auch nur sieht, verging mir das Bedürfnis, als ich einfach nur saß. Das war natürlich sehr praktisch und so machte ich es mir gemütlich und beobachtete währenddessen das Geschehen auf dem Parkplatz…
Direkt rechts vor mir standen zwei Polizeibeamte mit der Fahrerin hinter deren Kleinwagen und diskutierten. In der dahinterliegenden Parkreihe dagegen lehnte eine andere Frau an ihrem Fahrzeugheck und beobachtete die Szene. Ich folgere einfach mal messerscharf: Die beiden sind beim Ausparken mit dem Arsch zusammengeknallt und das ist jetzt die Folgediskussion.
Während ich mich also als hämischer Genießer langsam in die Situation hineinfreue, kommt von hinten der Herr von vorhin mit dem vollen Einkaufswagen… Na ja gut, da waren 3 Artikel drin. Er ging zu seinem Fahrzeugheck und lud ein. Alles normal und ich wandte mich wieder der Diskussion zu. Einer der Beamten war inzwischen wieder im Auto und machte die Formulare fertig und der andere stand noch an der alten Stelle…

Plötzlich ein startendes Motorengeräusch! „Pfffrrrruuuiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii…“
Es war ein nicht enden wollendes Stakkato von Drehzahlen um etwa 3000/min! Mein suchender Blick führte mich zu: Na, na? Genau, zu dem Herrn von vorhin. Mein heimliches Lachen über dieses Zeichen der Fahrzeugbeherrschung wurde noch angestachelt durch die Tatsache, daß sein Heckklappe offenstand. Es erstarb allerdings augenblicklich, als ich erstmal kurz und dann intervenierend auf die Hupe drückte und er nicht einmal den Kopf nach der Ursache drehte! Er war mir nämlich in diesem Augenblick so nah, daß ich ihm bei beidseits geöffneten Fenstern eins in die Fresse hätte hauen können. Er rollte allerdings weiter. Plötzlich tauchte hinter ihm der bisher diskutierende Polizist auf und wollte nach der Heckklappe greifen, was allerdings im ersten Versuch mißlang. Wegen irgendetwas wurde der Herr aber ganz leicht langsamer und der Beamte griff zu und haute die Klappe mit gekonntem Schwung zu. Es erfolgte eine Vollbremsung! Damit hatte der Herr natürlich vollkommen richtig gehandelt, denn das war ja jetzt nicht nur ein Geräusch, was er sowieso nicht hörte, sondern das Auto hatte gewackelt! Der Mann in Uniform rief ihm noch etwas nach, lachte sich dabei fast kaputt und ging wieder zurück. Übrigens: Das Geräusch mit den vielen „i“s war während der ganzen Zeit präsent. Nach einer ganzen Weile verstrichener Zeit waren die beiden agierenden Damen mit ihren Autos verschwunden, nur der Streifenwagen stand noch da. In diesem Moment konnte ich die dunkle Seite meiner innerlichen Macht nicht mehr zurückhalten und ich ging petzen. Ich sagte den beiden Herren, daß sie zwar freundlicherweise dessen Kofferraum geschlossen hätten, es aber besser gewesen wäre, seinen Führerschein für immer zu schließen. Aber was soll ich sagen, unsere Ordnungshüter sind entgegen anderslautender Meinung doch auf dem Posten, denn der „Zuklapper“ sagte:

„Das habe ich mir auch gedacht und mir die Nummer notiert“.

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Über Bernd

Baujahr 1955, männlich, nicht mehr zu haben, Mechatroniker, Elektriker, Technikinformatiker und - natürlich - Taxifahrer
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