Anti-Werbung

Als ich heute vom Flughafen (Deckname: Geflügelbahnhof) in einen Ort südlich der Stadt fuhr war das natürlich schon eine Freude an sich, aber noch lustiger war die Erinnerung an eine Episode von vor einigen Wochen:
Damals nahm ich am FH einen jungen Mann auf, der in einen noch südlicheren Ort wollte. Kaum waren wir losgefahren, begann er intensiv zu telefonieren ( Man sollte wirklich im Taxi Telefongebühren verlangen!). Bei jedem Gespräch meldete er sich mit dem Namen „XYZ“. An der Autobahnabfahrt des Zielortes angekommen sah ich ein riesiges Handelsgebäude mit dem Namen: „Warenart-XYZ“. Auf meine erstaunte Anfrage, ob er etwas mit diesem zu tun habe, folgte nach einer Kurzpause die Antwort: „Ich arbeite da“. Am dortigen Personaleingang stieg er auch aus. Während ich Geld und Quittungsblock verstaute, beobachtete ich einige Frauen, die rauchend vor dem Gebäude standen und immer wieder tuschelnd und lachend zu mir herübersahen. Nun bin ich mir ja durchaus bewußt, daß ich ein begehrenswerter Mann bin, aber diese spontane Zuneigung war mir unheimlich. Deshalb öffnete ich das Fenster und fragte nach dem Grund des Happenings. Daraufhin bekam ich zur Antwort: „Na sie haben ja Mut, mit dieser Werbung hier aufzukreuzen, und dazu noch mit dem Juniorchef!“ Erst da fiel es mir wie Schuppen aus den Haaren: Auf den Flanken meines VITO steht „Warenart-Anderer Name“.

Na wenn das keine Anti-Werbung ist!

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Über Bernd

Baujahr 1955, männlich, nicht mehr zu haben, Mechatroniker, Elektriker, Technikinformatiker und - natürlich - Taxifahrer
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2 Antworten zu Anti-Werbung

  1. Reinhold sagt:

    Lass dich nicht beirren Bernd! Die Raucherinnen wollten DICH. Taxifahrer sind begehrt. Die fahren große Autos und haben schwere Geldbeutel. Gelacht haben die nur, weil ihnen durch deine Werbung auf dem Taxi ein geeigneter Anmachspruch eingefallen ist.

  2. Avatar-Foto Bernd sagt:

    Oh ja, das baut mich auf! Ich danke dir.

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