Horror im täglichen Leben

Als erstes muß ich vorausschicken: ´Ich hasse Horrorfilme wie die Pest!“ Das Produzieren solchen Schwachsinns ist nicht besser als das Dealen mit Drogen. Der Sinn eines komödiantischen Filmes erschließt sich mir mühelos, denn er erheitert mich einfach und macht mein Leben noch lustiger. In Horrorfilmen sehe ich höchstens als Ziel – nicht als Sinn – sein vielleicht beschissenes Leben nach dem Ende des Filmes wieder schöner zu finden. Etwas anderes kann ich nicht finden. Wäre es aber da nicht besser, alle Kraft in die Verbesserung des Lebens zu stecken als sich selbst zu verarschen?

Soviel zum Film, was aber macht man, wenn einem der Horror im täglichen Leben gegenübertritt?  – Es war für mich heute schon der Horror, als mich der Postmann gegen 10:30°° aus dem Bett klingelte. Er kam dann mit einem Paket menschlicher Ausmaße an. Ich holte es herein und las in riesigen Buchstaben: LEBENDE PFLANZEN! Sofort hatte ich Adele vor den Augen, eine überdimensionale und trotzdem schnell wachsende fleischfressende Pflanze aus dem Film „Adele hat noch nicht genachtmahlt“. Diesen habe ich bereits zu DDR-Zeiten gesehen, weshalb er heute anders heißen muß, denn in der DDR war ja alles Scheiße. Er heißt deshalb landläufig: „Adele hat noch nicht zu abend gegessen„. Am Anfang hat bestimmt auch diese sich mit Inseken begnügt, aber bald waren ihre verzahnten Blätter doppelt so groß wie ein Tennisschläger, woraufhin bald schon im Haushalt ein Hund vermißt wurde, im späteren Verlauf noch eine Frau, aber das ist jetzt nicht so wichtig. Nach diesem Erlebnis fand ich so keine richtige Ruhe mehr, weshalb ich dann schon gegen 13:15°° aufstand. Heute war wieder mal Einkaufen angesagt. Normalerweise kann ich alles bei LIDL kaufen, aber heute hatte ich unter ca. 8,-€ Leergut eine Pfandflasche dabei, weshalb ich zuerst zum Kaufland ging. Hier nun ging der Horrortrip weiter! Nach einem schweifenden Blick über die Wursttheke kam mir spontan die Idee: „Ich könnte mal wieder ´Tote Oma´ machen. Also dann ran an den Speck! Ääähh, an die Theke. Dort lag ein Stück Grützwurst, das nach meinem Augenmaß die richtige Größe für mein Wunschgewicht hatte – Ich meine natürlich nicht MEIN Wunschgewicht, sondern das für die Wurst! Weniger als 1 kg bei 1,74 m Größe wäre ja auch arg wenig gewesen. Die Verkäuferin – ich meine hiermit die „Fachverkäuferin für Fleisch- und Wurstwaren“ – legte also das bezeichnete Stück Wurst auf die Waage und sagte 860g an. Ich befand das für gut, weshalb sie das Stück herunternahm und ein mörderisches Messer ergriff. Diesen Typ kenne ich als „Furiermesser“, wird jetzt aber als Schinkenmesser bezeichnet. Bis hierher war alles nichts Besonderes, dann aber sagte sie: „Ich schneide ihnen erstmal das Schnippel ab!“ Der Schreck fuhr mir wie ein Donnerschlag in die Knochen und ich brüllte: „Neeiiin! Lassen sie das… aber es war zu spät! Sie hatte den Endzipfel der Wurst schon entfernt.

Ja! Das kommt vom Horrorfilm!

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Über Bernd

Baujahr 1955, männlich, nicht mehr zu haben, Mechatroniker, Elektriker, Technikinformatiker und - natürlich - Taxifahrer
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