Ein Frühlingsmärchen

Es war einmal ein Einzelhandelsgeschäft, das ab und zu auch einmal ein Taxi bestellte, weil der Kunde mit seinem Kauf nicht zurande kam. Teils wurde das städtische Taxi bestellt, teils auch ein Chauffeurservice. Nun begab es sich, daß ein vielgereister Geschäftsmann von diesem Geschäft aus seinen Weg zum Flughafen antreten wollte und standesgemäß den Chauffeurservice bestellte. Dieser war auch schon nach etwa 15 Minuten vor Ort. Das „schon“ ist hier nicht ironisch zu verstehen, denn es geht dort nicht schneller. Bei seinem Auftauchen fiel der Verkäuferin sofort das etwas „schmierlappige“ Aussehen des Kollegen ins Auge: schmierige, strähnige Haare sowie allgemein ungepflegtes Äußeres. Aber: Anzug, Hemd und Krawatte! Dieser Herr also stoppt vor der Verkäuferin und spricht den Zauberspruch: „Und wennsch was drach´n soll, dann könn se das glei vergessn, schbin geh Gebäggdräscher!“ In diesem Moment trat der geheimnisvolle Geschäftsmann aus seinem Versteck und sagte: „Zischen se ab!“. Solcherart Frechheit konnte sich natürlich ein gestandener Chauffeur nicht bieten lassen und er konterte: „Hastu ooch schonn was zu saachn, du Assi?!“. Allerdings war er nach der Bemerkung der Verkäuferin: „Das wäre ihr Fahrgast gewesen.“ sofort auf dem Rückzug mit nicht nur blumenreicher, sondern auch filmreifer Entschuldigung. Der Kunde meinte nur: „Gehen sie ruhig, ich nehme den nächsten Flieger.“

…Und damit ist das Märchen aus!
Und was lehrt es uns: Ein Schwein im Frack bleibt ein Schwein!
Und was lehrt uns das unnötige Bestellen eines Chauffeurdienstes außerdem: Es leert uns die Taxen!

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Über Bernd

Baujahr 1955, männlich, nicht mehr zu haben, Mechatroniker, Elektriker, Technikinformatiker und - natürlich - Taxifahrer
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2 Antworten zu Ein Frühlingsmärchen

  1. impetrare sagt:

    Weist du welche Firma das war? Bei der 8×8 und der Chauffeur-Company kann ich mir das fast nicht vorstellen.

  2. Avatar-Foto Bernd sagt:

    @impetrare
    Aber das ist doch nur ein Märchen! Und da ist bekanntlich alles möglich.

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