Little sister is watching you!

Seit einiger Zeit ist eine Diskussion über Abhör- und Spionageaktivitäten im Internet im Gange. Sie trägt meist den Untertitel „Big brother is watching you“. Aber es gibt Schlimmeres! Nein, um Himmels Willen, ich meine nicht die IM´s. Ich meine schlicht und ergreifend Nachbarn, die – sei es aus Neugier oder sei es aus Sendungsbewußtsein – ständig auf der Lauer liegen, um vermeintlich Böses abzuwenden. In dem hier beschriebenen Fall von „Big brother“ handelte es sich also um 2 „Little sisters“, welche von zwei Frauen dargeboten wurden, die sich zum Zeitpunkt meines Eintreffens auf dem Grundstück meines Fahrgastes aufhielten – teils arbeitend, teils kommunizierend. Ich will damit sagen: Eine arbeitete im Garten und die andere schnatterte nur. Schon beim Suchen einer Einparkgelegenheit fiel mir auf, daß man mich keine Sekunde mehr aus den Augen ließ. Nachdem ich einen Platz fand und vor dem Klingelschild stand, erkannte ich dort nur zwei Namen: den meines Kunden und einen weiteren. Noch bevor ich aber klingeln konnte, wurde ich von ´Schnatterinchen´ derb gefragt, zu wem ich wolle. Da sie ja nun offensichtlich nicht die von mir Beglückte sein sollte, gab es ja auch keinen Grund, ihr meine Kundschaft auf die Nase zu binden. Ich habe das ihr auch(durch die Blume) gesagt. Daraufhin konstatierte sie sofort: „Dann kann das ja nur der Herr *Kunde* sein! Ich werde ihm gleich Bescheid sagen“. Mein sanfter Hinweis, daß das unnötig sei, da ich ja vor seiner Klingel stehe, wurde unsanft abgeschmettert und man stampfte siegesgewiß in´s Haus. Nach kurzer Zeit kam die Frau Klingel wieder heraus, verließ das Grundstück und rauschte kurz darauf mit einem neueren E-Klasse-Kombi an mir vorbei… Ach hatte ich eigentlich schon erwähnt, daß es sich um einen der nobelsten(gemeint ist:´teuersten´) Ortsteile von Dresden handelte? Nein? Na egal, das hat wohl anhand der Story doch schon jeder mitbekommen.
Was Schnatterinchen auf dem Grundstück überhaupt zu suchen hatte, da sie offensichtlich nicht dort wohnte, werde ich wohl nie erfahren.

Und so kann man dem Sprichwort: „Die Axt im Hause erspart den Zimmermann“ ein weiteres hinzufügen: „Die Nachbarin auf dem Grundstück erspart den IM!“

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Über Bernd

Baujahr 1955, männlich, nicht mehr zu haben, Mechatroniker, Elektriker, Technikinformatiker und - natürlich - Taxifahrer
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