Verfluchte Quatschsucht

Nach einer langen Hungerstrecke am heutigen Vormittag führte mich eine Tour dann glücklicherweise doch noch zum Flughafen. Leider ist hier in letzter Zeit nicht viel zu holen. Beispielsweise kam mit der gestrigen 14°° Uhr-Maschine aus Frankfurt nicht ein einziger Fahrgast mit! Auch heute mittag haben wir gewartet und gewartet und gewartet und…
Um dem Ganzen für mich die Krone aufzusetzen, war ich natürlich Ecke, wer auch sonst! Allerdings bin ich im Äußern von Wünschen gnadenlos gut. So warf ich denn im Gespräch mit einem ebenfalls wartenden Kollegen die Gewißheit in den Raum, daß ich zwar bis zur nächsten Maschine nach der mittäglichen Münchner werde warten müssen, aber das werde bestimmt noch ein Münchner Fluggast sein, der nur noch etwas gegessen hat, weil er etwas weiter fahren will… Treffer! Versenkt! Die Dame, die 5 Minuten nach Landung der nächsten Maschine zustieg, kam tatsächlich aus München, hatte tatsächlich etwas gegessen und fuhr tatsächlich… – nach Meißen! Wenn einen solches Glück ereilt, dann ist man geneigt, dieses der Welt mitzuteilen; am besten jedem, den man trifft. Leider hat man immer jemanden dabei, bei dem man nicht weiß, ob ihn das vielleicht sogar ärgert: den Fahrgast! Wenn mir jemand auf die Nase bindet, daß er an mir gut verdient, würde ich mir wahrscheinlich auch eine eher andersgeartete Konversation wünschen. Ich werde mir also dringend etwas vornehmen müssen:

Diese Quatschsucht gegenüber dem Fahrgast muß eingedämmt werden, denn sie ist egoistisch!

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Über Bernd

Baujahr 1955, männlich, nicht mehr zu haben, Mechatroniker, Elektriker, Technikinformatiker und - natürlich - Taxifahrer
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