Zoo*innen

Ich hatte Anfang dieser Woche kleine Differenzen zwischen Zoobesuch und Benutzung eines E-Scooters, die ich aber nicht weiter auswalzen will, denn im Moment wandelt sich alles zum Guten, oder besser gesagt: Normalen. Im Zuge dessen habe ich mich mal kompletter auf der Website des Zoos herumgetrieben und habe mich vor allem gewundert, daß im Text so viele Sternchen auftauchten. Ich dachte schon, im Zoo ist ein Planetarium. Sehr oft tauchte das Wort „Besucher*innen“ auf und ich mutmaßte: „Nanu, gibt es sogar außerirdische Besucher. Dann hatte ich die Vermutung, das Sternchen könnte ein Zeichen für Wortteilwechsel sein und es sind in Wirklichkeit Innenbesucher gemeint. Dann tauchten aber noch Tierpfleger*innen auf und mir dämmerte, es könnte sich hier um das Phänomen der Geschlechterbenachteiligung gehen. Benachteiligung deshalb, weil ja heutzutage jeder weiß: „Was nicht beworben oder wenigstens genannt wird, das gibt es nicht“. Und wenn nun immer nur männliche Bezeichnungen genannt werden, dann weiß ja gar keiner, daß es überhaupt Frauen gibt.

Löw*innen Statue*innen

Dann aber fiel mir etwas auf: Keiner hat an die Tiere gedacht! Es gibt hunderttausende Mensch*innen, die wie die Löw*innen für die Rechte der Tiere kämpfen. Dort geht es ja gerade um das Verhindern von Diskriminierung der Tiere gegenüber Menschen äußert. Das trifft besonders auf die Schlachtverbote zu. Tiere schlachten, Menschen nicht?! Warum?
Aus diesem Grund habe ich die nachfolgende Mail an den Zoo geschickt, wodurch sie zwangsläufig den Status eines Gesandten erhält:

Haben sie denn keine Angst, daß man ihnen Halbherzigkeit bei der Genderisierung vorwirft? Sie haben das für die Menschen möglichst konsequent durchgezogen, aber wie sieht es mit den Tieren aus? Die haben auch Gefühle. Heutzutage hat schließlich jeder das Recht, das zu sein, was er fühlt und wenn sich ein Tier als Mensch fühlt, müßte es per se gegendert benannt werden. Aber auch die Tiere selbst teilen sich schon rein darwinisch in Geschlechter, also haben bsw. vor allem die nächsten Verwandten des Menschen das Recht, Aff*innen genannt zu werden. Und dabei hört es noch lange nicht auf! Besonders lustig finde ich ja weibliche Erdmännchen. Heißen die dann Erdfrauchen? Und falls es diverse gibt, sind das dann seltene Erden?
Das ist alles sehr kompliziert, aber modern und sollte deshalb durchgezogen werden. Ich selbst habe in meinem persönlichen Umfeld durchgesetzt, daß grundsätzlich immer gegendert wird! Als Startzeitpunkt dafür hatte ich den Tag meines Ablebens bestimmt. Und da sage noch einer, ich wäre nicht modern.

Ja, ich gebe ja zu, von mir aus könnte man diesen ganzen Genderquatsch samt der letzten Rechtschreibreform komplett in die Tonne kloppen,

…aber ein bißchen Sticheln wird man ja wohl noch dürfen, oder?

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Über Bernd

Baujahr 1955, männlich, nicht mehr zu haben, Mechatroniker, Elektriker, Technikinformatiker und - natürlich - Taxifahrer
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